Flora Raetica – Methoden

Methoden

Die Resultate des Projekts FloRae sollen einem hohen wissenschaftlichen Standard genügen, weshalb das Inventar möglichst repräsentativ und räumlich konsistent durchgeführt wird. Dieser Standard kann datentechnisch durch die enge Zusammenarbeit mit «Info Flora», dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora gewährleistet werden.

Aktuelle Flora

Um die Flora im Kanton Graubünden trotz grosser Fläche (7’105 km2), reicher Topografie und unzähliger Habitate möglichst umfassend zu inventarisieren, wird der Kanton in 10 x 10 km2 Flächen eingeteilt. Die 10 x 10 km2-Quadrate sind in vier Inventurquadrate von 5 x 5 km2 Fläche unterteilt. Eines dieser vier Quadrate wird für eine genaue Inventur ausgewählt – möglichst jenes 5 x 5 km2-Quadrat mit der höchsten Habitatdiversität. Von den gesamt 109 10 x 10 km2-Quadraten, die Graubünden bedecken, liegen 82 zu 25% bis 100% im Kanton. In diesen 82 Quadraten werden Artlisten erstellt.

Die Inventare im Feld folgen den etablierten Standards von InfoFlora (Nationales Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora). Pro 5 x 5 km2-Quadrat werden fünf Blitzinventar-Flächen von 100 x 100 m2 genau inventarisiert, d. h. möglichst alle Gefässpflanzenarten mit Abundanzangaben erfasst. Auf sorgfältig geplanten Wanderrouten im 5 x 5 km2-Quadrat werden die weiteren Arten ergänzt, indem möglichst «neue», also bisher noch nicht erfasste Habitate aufgesucht werden. In den weiteren drei 5 x 5 km2-Flächen innerhalb des 10 x 10 km2-Quadrats werden gezielt weitere noch nicht berücksichtigte Habitate aufgesucht.

Wir sich nicht zutraut, eine 10 x 10 km2-Fläche gesamthaft zu inventarisieren, hat mit der Infoflora-Mission «Entdecken» die Möglichkeit, die Verbreitung einzelner Arten von grossem Naturschutzwert (Rote Liste-Art) im Kanton zu erforschen.

Eine Übersicht der Kartierung und Informationen zu Quadraten, welche bereits von Botaniker*innen bearbeitet werden finden hier.

Einteilung des Kantons in 109 10 x 10 km Inventurquadrate. Prioritäre Quadrate mit mehr als 25% der Fläche im Kanton Graubünden sind dick umrandet. Farbskale zeigt den Anteil der Fläche im Kanton GR.
Historische Fundorte

Nur wenige historische Vorkommen von Pflanzenarten sind bereits in der Datenbank Info Flora. Wir stellen zusammen, welche weiteren Informationen z. B. über seltene Arten noch in Herbarien und Büchern vorhanden sind. Allein in der Flora von Braun-Blanquet & Rübel (1932–35) dürften rund 50’000–100’000 genaue und ungefähre Fundortsangaben enthalten sein. Ein Teil der historischen Fundorte werden georeferenziert, d. h. digital nutzbar gemacht. Die Arbeiten erfolgen in Zusam-menarbeit mit dem Bündner Naturmuseum und dem Amt für Natur und Umwelt.